Kleines Dorf – großer Konflikt – Hotel geplant (23.11.2019)
https://www.op-marburg.de/Marburg/Dorf-in-Aufruhr-Dagobertshaeuser-klagen-ueber-Laermbelaestigung
Die
sieben Verdrehungen / Verniedlichungen des Geschäftsführers Michael Hamann (Hofgut Dagobertshausen)
1. Das auf dem ehemaligen Mengelhof geplante „Landhotel“ soll weniger als 30 Zimmer haben.
Ursprünglich wurde ein kleines Landhotel angekündigt. Nach dem Bauantrag 2019 sollen zwar „nur“ knapp 60 Betten entstehen, verschwiegen werden dabei aber die zusätzlichen 275 Konferenzplätze in diversen Konferenzräumen, das Restaurant, zwei Wintergärten etc.
2. Durch das Hotel werde die Besucherzahl nicht steigen, aber nach Hochzeiten oder Tagungen könnten künftig die Gäste vor Ort übernachten.
Diese Aussage ist erstaunlich für einen Geschäftsführer, der erhebliche Investitionen plant, denen angeblich keine wachsende Nachfrage gegenüberstehen soll. Sie steht zudem im krassen Widerspruch zur intensiven überregionalen Bewerbung und der Ausweitung von Veranstaltungsformaten.
3. „Wir bringen Lebensqualität in diese Region.“
Das mag sein, aber nicht nach Dagobertshausen! Event-Idylle in Dagobertshausens (Hofgut-Slogan) und Wohn-Idylle schließen einander aus.
4. Wenn es sachliche Kritik gebe, suche man immer eine Lösung.
Auch diese Aussage verwundert, da sich das Hofgut der seitens der Stadt vorgeschlagenen Mediation entzogen haben soll. Im Übrigen stellt sich das Hofgut weder Kritik von Bürger*innen, noch den Kommunikationsversuchen des OBR (das lässt sich in verschiedenen Protokollen des OBR nachlesen).
5. Wenn aber die Kritiker forderten, Vila Vita solle in Dagobertshausen den Betrieb einstellen, dann könne er das nicht akzeptieren – auch mit Blick auf die 150 Mitarbeiter.
Seitens der Stadtteilinitiative war nie die Rede von einer Einstellung der Betriebe und einer Entlassung der angeblich 150 Beschäftigten. Es ging ihr immer um das Einhegen der fortgesetzten weiteren Expansion der örtlichen Freizeitindustrie.
6. Zu den insgesamt rd. 80.000 Besuchern in Dagobertshausen in 2018: „Ich weiß nicht, wo sie diese Zahlen herhaben wollen – das ist totaler Nonsens.“
Noch im OP-Artikel Kleines Dorf - großer Konflikt vom 23.11.2019 sagte GF Hamann zu der Zahl:
„weniger als die Hälfte“. Totaler Nonsens ist die Zahl 80.000 mithin erst mal nicht.
Die sorgfältig durch die Stadtteilinitiative ermittelten Zahlen beziehen sich auch nicht allein auf das Hofgut, sondern auch auf das Restaurant und die Reitsportanlage etc. Die zum Hofgut ermittelten Zahlen stammen zu einem Gutteil vom Hofgut selbst, sie entsprechen den Angaben des Hofguts auf Facebook (vgl. Hofgutzahlen auf Facebook) selbst zu den sehr großen Veranstaltungen des Hofguts der letzten Jahre - ohne Restaurant, Reitsportanlage, mittlere und kleinere Veranstaltungen des Hofguts etc. Allein diese sehr großen Veranstaltungen machten nur auf dem Hofgut rd. 27.000 Besucher_innen in 2018 aus.
Zitat des Regierungspräsidenten: "Verschiedene Anlässe wie das Erdbeerfest, das Erntedankfest oder der traditionelle Weihnachtsmarkt locken bis zu 10.000 Besucher auf das Hofgut, von Familien über unternehmungslustige Paare bis zu Prominenten aus Musik und Fernsehen."
vgl. Familiär, regional und nachhaltig (Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Region Mittelhessen)
7. In die große Scheune passen nach seinen Angaben maximal 250 Besucher – in die Kulturscheune maximal 90 – bei vielen Veranstaltungen seien es aber wesentlich weniger.
Mag sein, nur finden viele große Veranstaltungen mit mehreren tausend Besuchern nicht allein in den Scheunen statt, sondern auch auf den Flächen drum herum.
Stadt im Gespräch: Vorortdialog/Livestream 30.09.2020 mit Oberbürgermeister Dr. Spies Elnhausen/Dagobertshausen
Diese Video-Aufzeichnung des Vorortdialogs vom 30.09.2020 in Elnhausen stellt die Stadt Marburg zur Verfügung.
Interessant für Dagobertshausen ab 1. 44 (Minuten)