Hofgutkomplex & Reitsportanlage in Dagobertshausen (mit jüngsten Bauanträgen Hof Mengel, rechts und neuer Stallanlage, links)
Reitsportanlage Dagobertshausen Entwicklung
Aktuelles zur Expansion der Freizeitgewerbebetriebe in Dagobertshausen – Anfragen an Bauaufsicht, Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeirat
Aus aktuellem Anlass – bevorstehender Abriss von Gebäudeteilen ehemaliger Mengelhof und umstrittener Bauantrag vom 31.10.2019 sowie Baugenehmigung einer weiteren Stallanlage ohne
Zielabweichungsverfahren – hat die Stadtteilinitiative am 21.02.201 ihre Anfrage vom 14. November 2018 an die in der Stadtverordnetenversammlung Marburg vertretenen Fraktionen
erneuert.
Obwohl dem Magistrat und den zuständigen Fachdiensten der Stadtverwaltung die Gesamtsituation hinlänglich bekannt ist, wurde bisher weder regulierend eingegriffen noch eine ausgewogene
Stadtteilentwicklung eingeleitet. Diesbezügliche Anfragen seit Mitte letzten Jahres bei der Stadtverwaltung blieben allesamt unbeantwortet. Im Schreiben vom 28.07.2020 hatte der Leiter
des Fachbereichs 6 Walter Ruth (Planen, Bau, Umwelt) u.a. mitgeteilt: „Wir hatten Ihnen in unserem gemeinsamen Gespräch am 13.12.2019 zugesagt, dass wir Ihre geäußerten Bedenken und
Anregungen in die weitere Prüfung einbeziehen werden. … Auch heute ist die Prüfung noch nicht gänzlich abgeschlossen, zumal wir immer wieder mit Änderungsvorschlägen konfrontiert
werden. …“ Die Informationsbitte der Stadtteilinitiative am 18.02.2021 an den Ortsvorsteher Peter Reckling ergab: „…Mit dem Bau einer Stallanlage hat der Ortsbeirat sich
2020 in öffentlicher Sitzung in zwei Sitzungen beschäftigt. Die Stellungnahmen sind dokumentiert. Dazu verfügt der Ortsbeirat über keine neuen Nachrichten – ebenso nicht über Verfahren des RP
Gießen. ... Über die Genehmigung des Bauantrages verfüge ich über keine Informationen .… von meiner Seite habe ich keine weiteren Informationen zum besagten Sachstand mitzuteilen."
Briefwahlunterlagen digital beantragen oder persönlich ab 1. Februar wählen
Wer jedes Infektionsrisiko ausschließen möchte, kann die Stimme auch per Briefwahl abgeben. Nach einem schriftlichen Antrag per
E-Mail, Brief oder FAX senden die Mitarbeiter*innen des Wahlamtes die Briefwahlunterlagen nach Hause. (Antrag muss Vor- und Familiennamen, Geburtsdatum und Anschrift enthalten). Eine telefonische
Antragstellung ist nicht möglich. Die Briefwahlunterlagen können ab 1. Februar digital über den entsprechenden Button "Kommunalwahl am 14. März 2021" auf www.marburg.de beantragt werden. Möglich ist dies auch mit dem auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung befindlichen Antragsformular. Die Kontaktdaten des
Wahlamtes sind: Magistrat der Universitätsstadt Marburg, Wahlamt, Markt 1, 35037 Marburg, Telefon: 06421-201-1724, E-Mail: wahlen@marburg-stadt.de.
Wer möchte, kann ab 1. Februar auch persönlich unter Vorlage des Personalausweises im Wahlamt im Rathaus die Stimme abgeben. (Öffnungszeiten: MO- Mi von 8 bis 16
Uhr, Do von 8 bis 18 Uhr und Fr von 8 bis 12 Uhr)
Stadtteil-initiative
... will
informieren,
die weitere Expansion der Freizeitindustrie im Ort verhindern und
zurErhaltungder Wohn- und Lebensqualität in Dagobertshausen beitragen.
Treffen
Ich möchte zu den nächsten Treffen der Stadtteilinitiative eingeladen werden
25.02.2020: Stadt bietet Mediationsverfahren im Stadtteil Dagobertshausen an
19.03.2020: Stadt zieht ihr Mediations-Angebot überraschend wieder zurück
Der Ortsbeirat will die jahrelangen Konflikte um die Expansion der örtlichen Freizeitindustrie im Wege einer
Mediation lösen - und scheitert. Der Grund: Es fand keinerlei Dialog zu den zu Beteiligenden statt. Stattdessen wurde einseitig entschieden, mitgeteilt und wieder verworfen. Magistrat und
Ortsbeirat beteuern am Ende ihr Bedauern über das Scheitern und ihre ungebrochene Entschlossenheit zum Dialog. Kein großes - aber exemplarisches Polit-Theater aus Marburg.
Marburg ist Universität, Marburg ist Stadt – und Marburg ist Dorf. Rund 12.000 der Einwohner*innen Marburgs leben in den dörflichen Außenstadtteilen. Gerade die Bürgerhäuser sind dort
oftmals Orte des Miteinanders. Deshalb will die Stadt nun auf der Basis eines großangelegten Entwicklungskonzepts die Bürgerhäuser in den jeweiligen Stadtteilen sanieren, teilweise auch
abreißen und neu bauen.
Fast alle Marburger Außenstadtteile: Bauerbach, Bortshausen, Cyriaxweimar, Dilschhausen, Elnhausen, Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshausen, Hermershausen, Michelbach, Moischt, Ronhausen, Schröck
und Wehrshausen – verfügen über ein Bürgerhaus.
Warum aber nicht in Dagobertshausen? Und warum stattdessen so etwas?
Mehrgenerationenplatz – eine besondere Dimension!?
Mit Verwunderung sehen wir statt einer großzügigen Grünfläche mit Sitz- und Spielmöglichkeit ein Gesamt(kunst)werk aus (Beton-)Stein und
Metall(Käfig) kurz vor Fertigstellung. Leider weder einladend, noch naturnah, noch bauökologisch nachhaltig, noch ausreichend barrierefrei. Dafür unter dem Anspruch Mehrgenerationenplatz ca.
400.000€ auszugeben, ist mehr als nur schade!
Bouleplatz in Dagobertshausen
Braucht man das?
Bericht über die Gründungsversammlung zur Aufstellung der Bürger*innenliste Leben und Wohnen in DAGO
Anwesend waren 13 Mitglieder / Einwohner*innen der Stadtteilinitiative Leben und Wohnen in DAGO .
Gewählt wurden in geheimer Abstimmung mit jeweils 12 Stimmen Mehrheit (bei einer Enthaltung) in absteigender Reihenfolge:
Entwurf eines Grundsatzpapiers zum Regionalplan Mittelhessen (RPM) 2020 bekannt geworden (30.09.2020)
Im Entwurf eines Grundsatzpapiers für die Regionalversammlung werden Gebiete (u.a.) für Dagobertshausen ausgewiesen, für die sich die Stadt Marburg eine
„Zurückstellung der Belange Landwirtschaft, Klima. Regionaler Grünzug (zum Zwecke der) … Eigenentwicklung von Siedlung und Gewerbe“ wünscht. Zu beachten sind die lila Umrandungen rund um den
Hofgutkomplex ( Hofgut Dagobertshausen, Reitsportanlage Dagobertshausen, Waldschlösschen Dagobertshausen ), parallel zum Unteren Schlehdornweg bzw. Flachpfuhl und für das Gebiet
Weidenbrunkel.
Dagobertshausen – ein Ortsteil im Westen von Marburg – droht erstickt zu werden: erdrückt von den Zumutungen der ortsansässigen Freizeitindustrie, einer
beispiellosen Expansion von großformatigen Unterhaltungsbetrieben und von dem Geschäft der vorhandenen Locations, die jährlich viel Lärm und
Verkehr sowie Besuchermassen in den kleinen Ort schwemmen.
Ute Göbel-Lehnert und Thomas Rautenberg, die beide seit Jahrzehnten in Dagobertshausen leben, veranschaulichen, wie der Ort von einer einzelnen
Investorenfamilie in knapp zehn Jahren zu einem Freizeitpark verwandelt wurde, ohne Rücksicht auf die Bewohner_innen und mit willfähriger Unterstützung durch Politik, Verwaltung und den
Ortsbeirat. Analysiert wird der Strukturwandel, aber auch der gewachsene Widerstand, der sich dagegen formiert und der die Gefahren einer weiteren Zerstörung der Wohn- und Lebensqualität des
Ortes benennt.
Das regionale Beispiel ›Disneyland Dagobertshausen‹ wird in überörtliche Trends moderner Freizeit- und Tourismusindustrie eingeordnet, die sich mit den
Begriffen Overtourism, Eventtourismus, Freizeitkollaps oder Business Travel überschreiben lassen. So will es weit über den Ort hinaus sensibilisieren, für gesamtgesellschaftliche Problemlagen
und mögliche Strategien und Initiativen im Umgang damit.
Zitat: »Wir wollen uns nicht mehr zurückhalten, denn Zurückhaltung war hier viel zu lange angesagt. Sie hat unter anderem
bewirkt, dass die Freizeitindustrie der örtlichen Gewerbebetriebe in Ruhe expandieren konnte – und den einst beschaulichen Ort explosionsartig zu einem Event-Zentrum veränderte.«
Das Buch kann im Buchhandel oder aber über das Internet in unterschiedlichen Formaten (print oder ePDF) bestellt werden.
Entweder über den Büchner-Verlag direkt: https://www.buechner-verlag.de/buch/dagobertshausen/
oder andere bekannte Plattformen (z.B.: amazon.de etc.):
Interview zum Buch Dagobertshausen - Ausverkauf eines Dorfes in der Zeitschrift OXI
Wie Dagobertshausen zum Freizeitpark wurde
Ute
Göbel-Lehnert und Thomas Rautenberg über die Folgen von »Overtourism« in einem Marburger Stadtteil und dörfliche Idylle-Vorstellungen als Kulisse für Investoreninteressen
Änderungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen zum Hotelkomplex Hof Mengel bzw. zur Einführung einer Bauleitplanung für den Ortskern von Dagobertshausen leider abgelehnt
Stellungnahme des Magistrats zur Großen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen betr.: Beurteilung der angestrebten Erweiterungrung des Hofguts Dagobertshausen
Bislang mussten wir feststellen, dass die Stadt Marburg unseren eingelegten Widersprüchen nicht abhelfen will. Das beobachtbare Verwaltungshandeln – geprägt von Intransparenz,
Verzögerungstaktiken und unnötigen Bearbeitungsschleifen – ist bei permanenter anwaltlicher Unterstützung vor allem auch finanziell sehr aufwändig und in den Gesamtkosten kaum für die Zukunft
kalkulierbar.
Die nunmehr einjährige fachjuristische Unterstützung hat grundlegende und wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen geliefert, die uns nunmehr in die Lage versetzten, die juristische
Auseinandersetzung eigenständig fortzuführen. Den notwendigen Einzelwiderspruch gegen den Hotkomplex Mengel-Hof und ggf. eine Klage vor dem Verwaltungsgericht können wir – auch nach Einschätzung
unseres bisherigen Anwalts – nunmehr ohne permanente anwaltliche Betreuung unter Zuhilfenahme gelegentlich notwendig werdender juristischer Beratung eigenständig anfertigen und einlegen.
Die dankenswerter Weise bis dahin eingegangen Spenden zur Unterstützung der rechtlichen Auseinandersetzung waren sehr hilfreich. Sie sind aber zusammen mit unseren eigenen Aufwendungen
aktuell aufgebraucht. Für die künftige, nunmehr nur noch sporadisch beabsichtigte rechtliche Beratung und ggf. anfallende Gerichtskosten etc. werden jedoch weitere finanzielle Aufwendungen
anfallen; insofern wären wir für einschlägige Spenden auch weiterhin dankbar.
Aufgrund der oben skizzierten Gesamtsituation haben wir uns mithin entschieden, dass wir die Verfahren - bis auf Weiteres - in Eigenregie weiter verfolgen; die Stadt Marburg
wurde diesbezüglich seitens des bislang für uns tätigen Rechtsanwalts und durch uns selbst informiert.
Weitere Information zur rechtlichen Auseinandersetzung siehe Ordner Politik & Verwaltung
Mediation
19.03.2020: Stadt zieht ihr Mediations-Angebot überraschend wieder zurück
02.03.2020: Stadtteilinitiative stimmt der Mediation und den von der Stadt formulierten Voraussetzungen prinzipiell zu
25.02.2020: Stadt bietet Mediationsverfahren im Stadtteil Dagobertshausen an; 02.03.2020: Stadtteilinitiative stimmt der Mediation und den von der Stadt formulierten Voraussetzungen prinzipiell zu